Candlestick Chart

Diese Chartart wird seit dem 18. Jahrhundert in Japan angewandt und besteht aus einem Körper und gegebenenfalls aus einem oberen und unteren Docht/Lunte (Schatten). Die obere bzw. untere Begrenzung des Kerzenkörpers stellen dabei den Eröffnungs- bzw. Schlusskurs des jeweiligen Underlyings dar.

Liegt der Schlusskurs über dem Eröffnungskurs ist der Kerzenkörper weiß bzw. grün eingefärbt, im umgekehrten Falle schwarz bzw. rot. Die dargestellten Schatten stehen für die Höchst- bzw. Tiefstkurse der betrachteten Periode und werden durch dünne Linien ober- und unterhalb des Kerzenkörpers angezeigt.

So kann ein Candlestick Chart aussehen:

Candlestick Chart

Grundlagen

Bullische Kerze

So kann eine bullische Kerze aussehen:

Bullische-Kerze-Candle

Die bullische Kerze wird in der Fachliteratur grün oder weiß dargestellt. Es handelt sich um eine bullische Kerze, wenn der Eröffnungskurs tiefer ist als der Schlusskurs. Eine bullische Kerze hat nicht zwangsläufig einen Docht, oder eine Lunte (Schatten).

Bärische Kerze

So kann eine bärische Kerze aussehen:

Baerische-Kerze-Candle

Die bärische Kerze wird in der Fachliteratur rot oder schwarz dargestellt. Es handelt sich um eine bärische Kerze, wenn der Eröffnungskurs höher ist als der Schlusskurs. Eine bärische Kerze hat nicht zwangsläufig einen Docht, oder eine Lunte (Schatten).

Geschichte

Der Candlestick (Kerzenchart) hat seinen Ursprung in Japan. Im 17. Jahrhundert war es ein Reishändler der die Methode der Kerzencharts entwickelte und erfolgreich angewendet hat.

Im 17. Jahrhundert fand in Japan überwiegend Tauschhandel statt und das Hauptnahrungsmittel war Reis. Die Behörden akzeptierten sogar Reis als Zahlungsmittel für offene Steuerforderungen. Während der Binnenmarkt und die Landwirtschaft erstarkten, benötigten die Feudalherren Geld und akzeptierten fortan auch Schuldscheine. Dojima avancierte Mitte des 18. Jahrhunderts zur weltweit ersten Terminbörse, noch vor Amsterdam, London oder New York. Der Siegeszug des Terminmarktes war nicht aufzuhalten, denn bereits 1749 waren von 100.000 gehandelten Reisballen nur 30.000 wirklich vorhanden.

In dieser Zeit lebte Homma Munehisa, welcher von seinem Vater Reisfelder geerbt hatte. Als er im Alter von 36 Jahren die Felder übernimmt verschlägt es ihn nach Osaka und er beginnt dort mit Terminkontrakten zu spekulieren. Als Insider des Reishandels studierte er historische Preisdaten und entwickelte die Darstellungsform der Candlesticks. Er versuchte Muster im Chart zu finden und den Preis vorauszusagen. Nach intensiven Studium der Preisdaten kaufte Homma Munehisa eines Tages am Terminmarkt den ganzen Reis auf. Zeitzeugen berichteten, dass er dabei immer auf einen Zettel schaute, wo kerzenähnliche Symbole abgebildet waren. Vier Tage später erreichte die Börse eine Nachricht, dass es ein Unwetter gab und die Ernte gefährdet sei. Der Preis für Reis stieg ins unermessliche und Homma machte ein Vermögen. Schließlich wurde er der reichste Mann in Japans und in den Adelsstand erhoben. Fortan beriet er die japanische Regierung in Finanzfragen. Homma brachte dieser Trade den Beinamen „Gott der Märkte“ ein. In Europa wurden die Candlestick-Charts erst 200 Jahre später publik und seitdem erfreuen sie sich größter Beliebtheit.

Chartformationen / Candlestick-Chartmuster

Hammer

Hammer

Inverted Hammer

Inverted Hammer

Morning Star

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Shooting Star

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